Wenn Paare sich ein Kind wünschen, achten viele Frauen ganz selbstverständlich auf eine gesunde Ernährung und einen bewussten Lebensstil. Doch wussten Sie, dass auch die Ernährung des werdenden Vaters eine entscheidende Rolle spielt – und zwar nicht nur für die Spermienqualität, sondern auch für die spätere Gesundheit des Kindes?
Eine aktuelle Studie des Helmholtz Munich unter der Leitung von Dr. Raffaele Teperino, Leiter der Forschungsgruppe „Umwelt-Epigenetik“, zeigt: Das, was Männer rund um den Zeitpunkt der Zeugung essen und wie sie leben, kann bestimmte Erbgutabschnitte in den Spermien beeinflussen.
Diese sogenannten epigenetischen Veränderungen steuern, wie aktiv oder inaktiv einzelne Gene sind – und können sich auf das spätere Körpergewicht des Kindes sowie auf dessen Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes auswirken. Interessanterweise ist dieser Effekt unabhängig von der Genetik oder dem Gewicht der Mutter.
Die Erkenntnisse basieren auf einer großen Familienstudie mit rund 3.000 Familien und konnten anschließend auch im Tiermodell bestätigt werden. Damit wird deutlich: Eigenschaften, die im Laufe des Lebens erworben werden – etwa Übergewicht oder Diabetes – können über die Spermien epigenetisch an die nächste Generation weitergegeben werden.
💚 Was bedeutet das für Paare mit Kinderwunsch?
Ein gesunder Lebensstil ist eine gemeinsame Aufgabe. Sowohl Ernährung, Bewegung als auch Stressmanagement spielen bei Mann und Frau eine Rolle. Das Schöne: Paare können sich hier gegenseitig motivieren und unterstützen – und so mit Freude die besten Voraussetzungen für ihre gemeinsame Zukunft schaffen.
Fazit: Der Kinderwunsch beginnt im Kopf – aber er wächst durch das, was wir unserem Körper täglich geben.
Quelle: Tomar, Gomez-Velazquez, Gerlini et al. (2024): Epigenetic inheritance of diet-induced and sperm-borne mitochondrial RNAs. Nature.